Rudolfinum

Das Rudolfinum ist mit dem Meister der tschechischen klassischen Musik, Antonín Dvořák, eng verbunden. Nach ihm wurde hier der Konzertsaal, in dem er das erste Konzert der Tschechischen Philharmonie mit der berühmten Komposition „Symphonie aus der Neuen Welt“ (Symfonie z Nového světa) dirigiert hatte, benannt. Diese Philharmonie ist ein weltweit anerkanntes Orchester und hat bis heute ihren Sitz im Rudolfinum. Im Herbst 2024 wurde ihr Prestige durch eine Einladung in die Carnegie Hall zur Aufführung von drei Konzerten bestätigt.

Das Neorenaissance-Gebäude, das sich am Moldau-Ufer befindet, wurde in den Jahren 1875 – 1885 gebaut. Entworfen wurde es von den Architekten Josef Zítek (zugleich errichtete er das Nationaltheater-Gebäude) und Josef Schulz (zu seinem Werk zählt auch das Gebäude des Tschechischen Nationalmuseums). Das Rudolfinum gehört zu den berühmtesten Bauten seiner Zeit. Seinen Namen bekam es nach dem Kronprinzen Rudolf, Sohn des Kaisers Franz Joseph I. 1885 wurde im Rudolfinum der große Konzertsaal gegründet, der bis dahin in Prag gefehlt hatte. Von Anfang an wurde das Rudolfinum als ein Mehrzweckgebäude konzipiert, das nicht nur für Konzerte der klassischen Musik, sondern auch für Kunstausstellungen vorgesehen war.

In der Zeit der Ersten Republik diente das Rudolfinum-Gebäude als zeitweilige Residenz des tschechoslowakischen Parlaments. Seine ursprüngliche Funktion bekam das Rudolfinum im Zweiten Weltkrieg bzw. während der Okkupation wieder, als es zum Wirkungsort der Deutschen Philharmonie wurde. Die Tschechen kehrten in den Dvořák-Saal, der für die ausgezeichnete Akustik und elegante ornamentale Verzierung bekannt ist, erst nach dem Jahr 1946 zurück.

Das Rudolfinum ist nicht nur der Sitz der Tschechischen Philharmonie, sondern auch ein wichtiger Ort, wo die Festivals wie der Prager Frühling (Pražské jaro), Dvořáks Prag (Dvořákova Praha) und das Prague Sounds (früher Struny podzimu) stattfinden.

 Wo
Altstadt

Ein Teil des Romans „Mendelssohn ist auf dem Dach“ (Na střeše je Mendelssohn) vom Autor Jiří Weil spielt gerade im Rudolfinum. Die Geschichte erzählt über die Zeit der deutschen Besatzung, in der sich das Thema des Antisemitismus widerspiegelt. In dem Roman entwickelt sich die folgende Geschichte: Der stellvertretende Reichsprotektor Reinhard Heydrich befiehlt, die Skulptur Felix Mendelssohn-Bartholdys von der Attika des Rudolfinums zu entfernen. Der Grund ist die jüdische Herkunft des Komponisten, die den Tempel der deutschen Kunst entwürdige. Zwei tschechische Angestellte begeben sich unter der Aufsicht eines SS-Manns daran, die „feindliche“ Skulptur zu beseitigen, wobei sie diese aber fast mit der Skulptur des von Nationalsozialisten gepriesenen Richard Wagners verwechseln. Sie wurden nämlich von Wagners markanter Nase verwirrt. Dank einem gelehrten Juden entdecken sie rechtzeitig den Irrtum und vermeiden dadurch ihr Unglück. In Wirklichkeit würden Sie die Skulptur Wagners auf der Attika des Rudolfinums nicht finden, weil sie sich da nie befand.

Marek, Avantgarde Prague
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