Notre-Dame de Lorette ist der wichtigste Marienwallfahrtsort in Böhmen. Der Wallfahrtsort ist um die Santa Casa herum angeordnet, die eine getreue Kopie des italienischen Modells ist. Er beherbergt zahlreiche Kunstschätze, darunter die Geburtskirche, die Schatzkammer für sakrale Kunst und das berühmte Glockenspiel, dessen dreißig Glocken den Tagesrhythmus des Hradschin mit einem sehr alten Hymnus an die Jungfrau Maria bestimmen.
Das Vorbild für die Santa Casa stammt aus Italien: In der Stadt Loreto befindet sich das Original des bescheidenen Hauses der Jungfrau von Nazareth, das im 13. Jahrhundert aus dem Heiligen Land in Sicherheit gebracht wurde. Von dem italienischen Heiligtum - seit dem Mittelalter eine Hochburg der Marienverehrung - wurden in Europa sehr viele Kopien angefertigt, darunter auch die von Notre-Dame-de-Lorette in Prag. Diese wurde zwischen 1626 und 1631 im Auftrag der Baronin Bénigne-Catherine de Lobkowitz erbaut und erfreute sich in der Barockzeit großer Beliebtheit. Das Heiligtum wird bis heute von der benachbarten Gemeinschaft der Kapuzinermönche verwaltet.
Wie das italienische Vorbild bietet auch die Prager Santa Casa einen starken Kontrast zwischen einem sehr bescheidenen Innenraum aus Ziegelsteinen und einer luxuriösen Außendekoration mit Stuckreliefs, die Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria darstellen.
Jahrhunderts errichtet und Anfang des 18. Jahrhunderts von den Architekten Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer um ein Stockwerk aufgestockt: Sie sind auch die Urheber der Hauptfassade und der prächtig dekorierten Geburtskirche.
Das Loretto-Heiligtum beherbergt auch einen reichen Schatz an sakraler Kunst, der aus den Schenkungen zahlreicher Spender an die Gemeinde hervorgegangen ist: Monstranzen, Kelche, Kruzifixe und Kronen für die Marienstatuen glänzen in allen Farben.
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